11.04.2017
Patienten auf der Intensivstation müssen häufig lange liegen. Das Sich-nicht-bewegen-können beeinträchtigt den Körper physisch und psychisch, denn wer über Wochen an die Decke schaut, wird zunehmend teilnahmslos.
Neuere Studien zeigen, dass sich eine möglichst frühe Mobilisation von Intensivstationspatienten positiv auf den Genesungsprozess auswirkt. „Deshalb sind wir so froh, dass wir jetzt einen Frühmobilisationsstuhl für unsere Patienten haben“, sagt Britta Möckel- Simon, Stationsleiterin der Intensivstation des Klinikums Werra- Meißner in Eschwege.
„Besonders profitieren unsere Patienten davon, die wir nach einer schweren Krankheit wieder auf die Beine bringen wollen. Wer lange liegt, verliert schnell an Muskelmasse, deshalb ist es wichtig, früh anzufangen und die Mobilisation behutsam anzugehen“, erklärt sie. Der spezielle Pflegestuhl kann in die Waagerechte gebracht werden, damit die Patienten gut vom Bett in den Stuhl umgelagert werden können. Dort werden Gurte angebracht, um noch sehr schwache Patienten zu schützen und die Position halten zu können. Der Stuhl kann so eingestellt werden, dass er letztlich auch als Aufstehhilfe benutzt werden kann, sodass der Patient bei allen Mobilisations - schritten begleitet wird.
„Schon der Perspektivwechsel vom Liegen ins Sitzen ist für unsere Patienten sehr wichtig. Erst im Sitz können sie sich richtig umschauen und orientieren. Das ist auch für die Psyche wichtig“, sagt Britta Möckel- Simon, deren gesamte Abteilung sich für die Anschaffung des Stuhls eingesetzt hatte, der einen Wert von 12.500 Euro hat. „Das ist eine Investition, die sich langfristig lohnt.“