Während der ersten Welle war der maximale Wert 24. „Das ist ein trauriger Negativrekord“, sagt Marco Lubitz, der als Chefarzt der Inneren Medizin die Isolierstationen in Witzenhausen leitet. Dazu kommen seinen Angaben zufolge noch drei Patienten, die mittlerweile wieder negativ sind, aber unverändert symptomatisch. Zudem sei zu erwarten, dass die Fallzahl angesichts der Ausbrüche in mehreren Altenheimen im Kreis in den kommenden Tagen noch ansteigt.

22 der 25 Covid-Patienten wurden auf Normalstation behandelt, drei auf Intensivstation samt Beatmung. Die drei Intensiv-Patienten kommen aus anderen Landkreisen, in denen die Intensivkapazitäten ausgeschöpft waren/sind (wir berichteten). Doch das, also Intensivpatienten von anderen Häusern zu übernehmen, ist laut Lubitz erstmal nicht mehr möglich. „Wir bekommen jetzt noch einen Patienten aus Südhessen und dann ist vorerst Stopp für die Aufnahmen von auswärts“, sagt er. Denn auch die Zahlen der Menschen aus dem Kreis mit Bedarf an einer Behandlung auf der Intensivstation werden voraussichtlich ansteigen. „Das müssen wir beobachten.“

Während der ersten Welle wurden maximal vier Intensiv-Patienten zeitgleich behandelt, insgesamt stünden acht Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit in Witzenhausen bereit. Sechs weitere IMC-Betten könnten zu Intensivbetten umgerüstet werden – allerdings ohne die Möglichkeit der Beatmung. 40 Betten stehen auf der jetzigen Isolierstation 2 für normalstationäre Covid-Patienten bereit. Sollte dies ausgelastet sein, könnten noch ein paar weitere Kapazitäten geschaffen werden.

Nach wie vor ist es so, dass alle gesicherten Covid-Fälle auf den Isolierstationen in Witzenhausen behandelt werden. In Eschwege gibt es eine Isoliereinheit für Verdachtsfälle, wo diese bis zum Eintreffen des Testergebnisses untergebracht werden. Bis auf die Intensivstation läuft der Betrieb in Witzenhausen normal weiter, in Eschwege noch vollumfänglich. Somit werden auch Intensivpatienten aus Witzenhausen, die kein Covid haben, in Eschwege versorgt. Wichtig ist auch: Alle stationären Patienten oder solche, die ambulante Eingriffe vornehmen lassen, werden auf Covid getestet.

Trotz der erschwerten Arbeitsbedingungen in voller Schutzmontur und der mentalen Belastung durch schwere Krankenheitsverläufe auf der Intensivstation sei die Stimmung, berichtet Lubitz, in der Belegschaft in Witzenhausen erstaunlich gut. „Die Abläufe auf unseren Isolierstationen haben sich eingespielt, der Zusammenhalt im Team stimmt.“