In zwei Monaten mehr Covid-Todesfälle als 2020

01.03.2021

Im Januar und Februar 2021 gab es 47 Covid-Todesfälle im Klinikum Werra-Meißner. Im gesamten Jahr 2020 waren es 44. Auch die Patientenzahlen zeigen, dass die zweite Welle den Kreis viel heftiger getroffen hat als die erste: In den zwölf Monaten 2020 waren es 240 stationäre Fälle, bis zum Stichtag 28. Februar beläuft sich die Zahl dieses Jahr schon auf 169.

„Unser Beileid gilt gesammelt den Angehörigen der Verstorbenen“, sagt Geschäftsführer Christoph Rolf Maier.
Warum die zweite Welle so heftig war, lässt sich nur schwer ergründen. „Aber das war bei der Pandemie der Spanischen Grippe vor 100 Jahren ähnlich“, sagt Marco Lubitz, der als Chefarzt der Inneren Medizin am Standort Witzenhausen zuständig für die Covid-Isolierstationen (Normal- und Intensivstation) ist. Generell seien die Verläufe viel schwerwiegender gewesen als im Frühjahr 2020.
Das hat natürlich auch dem Personal abermals viel abverlangt. „Die Stimmung war durch den Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft lange noch gut. In den letzten zwei Wochen vor dem Abflachen der Welle allerdings kehrte eine leichte Depression ein“, so Lubitz. Denn die vielen Todesfälle gingen auch an den erfahrenen Ärzten und Pflegekräften nicht spurlos vorbei. „Es ist ernüchternd, wenn man vier-fünf Wochen für einen Patienten kämpft und der dann leider doch stirbt“, so Lubitz.
Personell war es so, dass Kollegen aus anderen Abteilungen auf den Covid-Stationen, insbesondere im Intensivbereich, vermehrt ausgeholfen haben. „Sonst wäre das alles schwer zu stemmen gewesen“, so Lubitz, der hervorhebt, wie viel das Personal im Klinikum zuletzt geleistet hat. Denn während in der ersten Welle im Maximum um die 20 Covid-Patienten auf Normal- und vier auf der Intensivstation lagen, bewegten sich die Zahlen nun kontinuierlich um die 40 bzw. im Intensivbereich um die 10.
Aktuell können die Beschäftigten des Klinikums ein wenig durchatmen, da die Fallzahlen merklich gesunken sind. Allerdings hat Marco Lubitz ein bisschen Sorge, dass eine dritte Welle Deutschland und auch den Kreis ereilen könnte. „Wenn alles so bleiben würde, wie es jetzt ist, wäre das in Ordnung“, sagt er. Es bleibe zu hoffen, dass die Impfungen Wirkung zeigen und im Verlauf des Jahres weitere Schritte Richtung Normalität gemacht werden könnten.

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