Zahl der Covid-Patienten steigt, Altersschnitt sinkt

04.11.2020

Die Zahl der im Klinikum Werra-Meißner behandelten Covid-Patienten ist in den vergangenen Tagen wieder auffallend angestiegen. Gesunken ist indes der Altersschnitt von ebendiesen:

Während das Durchschnittsalters während der ersten Welle im Frühjahr noch bei weit über 75 Jahren lag, hat er sich nun auf um die 50 eingependelt. Das teilt Marco Lubitz, Chefarzt der Inneren Medizin am Standort Witzenhausen, mit. In Witzenhausen werden die positiv getesteten Infizierten auf einer Normalstation (aktuell zwölf/Stand Mittwochmorgen) und auch auf der Intensivstation (aktuell vier, davon einer mit Beatmung) versorgt.

Das zeigt, dass das Coronavirus eben nicht nur ältere oder vorerkrankte Menschen aus der Risikogruppe so stark treffen kann, dass diese stationär im Krankenhaus aufgenommen werden müssen – sondern eben auch jüngere Leute. Wer ins Klinikum kommt, den plagen zumeist vor allem Luftnot und Brustschmerzen, wie Lubitz zu berichten weiß.

Nach den nahezu covid-freien ruhigen Monaten im Sommer und Frühherbst muss sich das Personal das Klinikums am Standort Witzenhausen nun wieder verstärkt um Infizierte kümmern. Das bringt die bekannten Erschwernisse im Arbeitsalltag mit sich: Schutzkleidung bestehend aus Kittel, Kopfbedeckung, Brille, Maske und Handschuhen – was einem nach wenigen Minuten die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Und nicht zuletzt auch die mentale Belastung, wenn jetzt wieder mehr Patienten mit schweren Verläufen auf der Intensivstation behandelt werden.

Damit der Betrieb am Standort Eschwege weitgehend „normal“ laufen kann, werden gesicherte Covid-Fälle nach Witzenhausen verlegt oder von vornherein dort untergebracht. Entweder auf der normalen Isolierstation oder eben auf der Intensivstation – je nach Schwere der Erkrankung. Und trotzdem sagt Lubitz: „Die Stimmung in der Belegschaft ist erstaunlich gut, wie bei der ersten Welle auch. Die Abläufe auf unseren Isolierstationen haben sich eingespielt, der Zusammenhalt im Team stimmt“, so Lubitz. Des Weiteren gibt es eine Isoliereinheit am Standort Eschwege, wo Covid-Verdachtsfälle abgetrennt von allen anderen Patienten übergangsweise behandelt werden. Bei positivem Testergebnis erfolgt die Verlegung nach Witzenhausen.

Behandelt wird auf der Normalstation je nach Ausprägung rein symptomatisch, also mit Medizin gegen Husten, Schmerzmittel oder Antidepressiva. Bei einer Lungenentzündung kommen zusätzlich Antibiotika dazu. Alle Patienten bekommen Heparin zur Thromboseprophylaxe. Ferner erhalten die Patienten mit Sauerstoffbedarf oder Beatmung das Cortison Dexamethason.

Hintergrund:

Auf der Intensivstation in Witzenhausen werden ausschließlich Covid-Patienten versorgt. Alle anderen Intensiv-Patienten werden in Eschwege versorgt – sofern eine Verlegung vom Gesundheitszustand des Patienten her möglich ist.
In Witzenhausen gibt es acht Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Im Notfall könnte dies durch die IMC-Betten auf 14 aufgestockt werden, allerdings ohne Beatmung bei den dazu gekommenen sechs.
Der normale Betrieb läuft mit Ausnahme der Intensivstation, die nur für Covid-Fälle vorgehalten wird, in Witzenhausen weiter.

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