Die Vorsorge kann Leben retten - Darm-Tag: Infos zum Thema Darmkrebs-Vorsorge von Chefarzt Dr. Samer Said

05.11.2020

Am Samstag ist der Darm-Tag. Weil Darmkrebs eine der am meisten verbreiteten Krebserkrankungen in der deutschen Bevölkerung ist, haben wir uns vorab mit Dr. Samer Said, Chefarzt der Abteilung Gastroenterologie am Klinikum Werra-Meißner, über das Thema Darmkrebsvorsorge unterhalten. Denn: Wer sich rechtzeitig und regelmäßig untersuchen lässt, kann das Krebs-Risiko erheblich senken.

Die Darmspiegelung

Die beste und verlässlichste Möglichkeit ist dabei die Darmspiegelung, die für Dr. Said und sein Team im Klinikum Alltag ist. Der Arzt führt dazu ein Endoskop durch das Rektum ein, um den Dünn- und den Dickdarm zu untersuchen. „Wenn wir Vorstufen von Krebs oder Polypen entdecken, können wir diese entfernen. Zudem werden die Gewebeproben im Labor untersucht“, erklärt Dr. Said. Über die Jahre könnte sich, so Said, aus so einem Befund Darmkrebs entwickeln. „Deswegen ist die Vorsorge so wichtig. Die Entwicklung kann bis zu zehn Jahre dauern. Wenn wir dies frühzeitig erkennen, verhindern wir eine sehr unangenehme Krebsbehandlung. Denn Symptome spürt man meistens erst sehr spät“, sagt der Gastroenterologie-Chefarzt. Zudem sei die Darmspiegelung eine sehr schonende Untersuchung mit kaum Nebenwirkungen. „Man bekommt eine Spritze und schläft während der Untersuchung. Das einzig wirklich Unangenehme ist die Darmleerung mit Abführmittel vor der Untersuchung.“

Der richtige Zeitpunkt

Ab einem Alter von 50 Jahren steigt laut Said das Darmkrebs-Risiko erwiesenermaßen an. Deswegen empfehlen Experten, ab diesem Alter wenigstens alle zehn Jahre eine Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen – die im Übrigen von den Krankenkassen gezahlt wird. Dieser Untersuchungsrhythmus bezieht sich natürlich nur auf Symptom- und Befundfreiheit. Wird etwas gefunden bei der ersten Vorsorgeuntersuchung, etwa Polypen, dann wird schon nach weniger Jahren die nächste Darmspiegelung fällig.

Die Alarmzeichen

„Eine medizinische Abklärung sollte zeitnah erfolgen, wenn Blut im Stuhl auftaucht oder ein wechselhaftes Stuhlverhalten vorliegt – also das Schwanken zwischen Verstopfung und Durchfall“, erklärt der Arzt. Stärker gefährdet sind auch diejenigen, bei denen Darmerkrankungen oder Darmkrebs in der Familie liegen. Die Präventionsmöglichkeiten umfassen wie bei fast allen Krebserkrankungen Verzicht auf Rauchen, Reduzierung des Alkoholkonsums, gesunde Ernährung und Sport.

Die Behandlung

Sollte im schlimmsten Fall doch eine Krebserkrankung vorliegen, so hält das Klinikum Werra-Meißner alle Behandlungsformen wie Chemotherapie und operative Entfernung in der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie vor. In einem interdisziplinären so genannten Tumorboard würden dann die besten Behandlungsformen gesucht werden.

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