Pflege-Schüler leiten für eine Woche unter Aufsicht die Station

19.08.2020

Eine Woche lang haben die Auszubildenden die pflegerische Leitung der Geriatrie-Stationen des Klinikums Werra-Meißner in Witzenhausen und Eschwege übernommen – natürlich unter Aufsicht.

„Für die angehenden Oberkurs-Schüler, die in wenigen Wochen ihre Ausbildung beenden, ist es eine sehr gute Chance, noch im geschützten Rahmen der Ausbildung praktische Erfahrungen unter nahezu realen Bedingungen zu sammeln“, sagt Elke Hoffmeister, Praxiskoordinatorin am Institut für Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung des Klinikums
Natürlich wurden die Schülerinnen und Schüler stets von erfahrenen Praxisanleiterinnen und Pflegekräften bei ihrer Arbeit auf den Stationen begleitet. Auch die hauptamtlichen Praxisanleiterinnen Manuel Stüber und Helga Iseke hatten ein Auge auf die Azubis. „Für die Praxisanleiter besteht die Kunst darin, den Gesamtüberblick zu behalten und gleichzeitig den Auszubildenden Freiraum zu gewähren, damit sie sich üben können, Verantwortung zu übernehmen“, so Hoffmeister.
Die sieben Azubis in Witzenhausen und zwölf in Eschwege wählten sogar ihre Leitungen selbst. In Eschwege war dies z.B. Anna Küffel. „Man hat ja gedacht, nach drei Jahren Ausbildung kennt man den Ablauf. Aber es ist doch eine ganz andere Arbeit, wenn man die Verantwortung nicht mehr abgeben kann, sondern selbst entscheiden muss, was gemacht wird“, sagt sie. Am ersten Tag seien deshalb auch mal ein paar Dinge unkoordiniert abgelaufen. „Aber genau das ist ja der Vorteil. Wir ziehen unsere Schlüsse daraus und machen es am nächsten Tag anders“, berichtet Küffel. Amelie Grund ergänzt: „Es ist ein komisches Gefühl, die Aufgaben jetzt an die examinierten Pflegekräfte zu delegieren. Das war sonst andersrum.“
Zu den Aufgaben der Schüler zählten in dieser Woche mitunter Aufgabenverteilung, Dienstplan schreiben, Materialbestellung, Visiten begleiten, Sitzungen organisieren, Übergaben, Dokumentation und die Fachkompetenz in den pflegerischen Tätigkeiten (Blutdruck messen, Medikamentengabe etc.). „Der Leitgedanke ist, dass möglichst wenige Arbeiten an das examinierte Personal delegiert werden. Jedoch stehen diese jederzeit als Ansprechpartner für Fragen und zur Kontrolle zur Verfügung. Der Patientenschutz steht an erster Stelle“, sagt Praxiskoordinatorin Elke Hoffmeister. Überprüft wurden verpflichtend etwa Medikamentenstellung, Notfallmanagement, Injektionen, Infusionstherapie, Katheterisierung usw.
Ein besonderer Dank geht an das Team der Station 5 in Eschwege und der Station 4b in Witzenhausen, stellvertretend hierfür Chefarzt Dr. Uwe Streckenbach und die jeweiligen Stationsleiterinnen Andrea Bloß sowie Fotini Schwarz, die das fürs Haus neue Projekt mitgetragen und so erst ermöglicht haben. Svenja Schnauß, Auszubildende in Witzenhausen, sagt abschließend: „Es ist sehr schön und lehrreich für uns, schon mal alle Verantwortungsbereiche zu sehen, die uns ab 1. Oktober als Examinierte dann hoffentlich auch erwarten. Die erfahrenen Kollegen unterstützen uns natürlich, aber wir dürfen auch schon viel selbst machen.“

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