25.02.2021
Ein neues Gerät zur Überwachung des Stimmband-Nervs macht Operationen an der Schilddrüse künftig an beiden Standorten des Klinikum Werra-Meißner sicherer.
Prof. Dr. Michael Korenkov, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, verwendete die neue Technik erstmals zusammen mit seinem Oberarzt-Team, bestehend aus Dr. Miriam Flohr, Harald Günnel und Saleh Aburegaa, bei einem Eingriff am Mittwochmorgen.
Bei einer Schilddrüsen-Operation geht es meistens darum, einen oder beide Lappen der Schilddrüse teilweise oder komplett wegen vorhandener Knoten zu entfernen. Der Stimmband-Nerv verläuft sehr eng an der Schilddrüse entlang. Es ist daher elementar wichtig für die Operateure, eine Möglichkeit der Überwachung zu haben, um diese Nerven nicht zu beschädigen. Und genau das macht die Neuanschaffung jetzt noch besser möglich und im Gegensatz zum Vorgängermodell auch kontinuierlich während der gesamten OP. „Wir sind erst die dritte Klinik in Deutschland, die über dieses Gerät verfügt“, freut sich Korenkov.
Technisch gesehen werden Elektroden auf den großen Halsnerv (Nervus vagus) platziert, die diesem kleine Stromimpulse versetzen, die dann über den Beatmungsschlauch wieder aufgefangen und auf einem Monitor sicht- und via Lautsprecher hörbar gemacht werden. So kann der Operateur entsprechend reagieren, wenn eine Schädigung des Stimmband-Nervs bspw. Durch das Ziehen an der Schilddrüse droht und dies gezielt vermeiden.
„Der Vorteil für unsere Patienten ist also eine jetzt noch viel größere Sicherheit dahingehend, dass Schäden am Stimmband-Nerv vermieden werden können. Und das durch die gute Transportierbarkeit des Geräts sowohl in unserem OP-Trakt in Eschwege als auch in dem in Witzenhausen“, sagt Prof. Dr. Michael Korenkov.