Im Gespräch mit einem mit dem Coronavirus infizierten Arzt des Klinikums

02.06.2020

Es ist gefühlt immer alles noch weit weg, bis es einen selbst trifft – wie bei Katastrophen am anderen Ende der Welt, über die man etwas im Fernsehen sieht“, sagt der erste Mitarbeiter des Klinikums Werra-Meißner, der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist.

Es ist gefühlt immer alles noch weit weg, bis es einen selbst trifft – wie bei Katastrophen am anderen Ende der Welt, über die man etwas im Fernsehen sieht“, sagt der erste Mitarbeiter des Klinikums Werra-Meißner, der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an der Arbeit, sondern im Skiurlaub in einem Nicht-Risikogebiet habe sich der Arzt infiziert. „Samstags kam ich nach Hause, montags war ich wieder im Dienst und Mittwoch ereilte mich dann ein allgemeines Unwohlsein mit leichten Magenschmerzen“, berichtet er. Der Test war eindeutig: Es lag eine Infektion mit Covid-19 vor. „Ich war schon erschrocken“, berichtet der Mediziner.

Auch wenn es nicht die typischen Corona-Symptome waren, ließ der Mann sich testen – glücklicherweise. Direkt danach ging es in Absprache mit dem Gesundheitsamt in häusliche Quarantäne. Die Kontaktpersonen der vergangenen Tage vom Arbeitsplatz, drei Patienten und einige Mitarbeiter, wurden ermittelt und überprüft. Nur eine Kollegin wurde ebenfalls positiv auf das Virus getestet. Dass die Ehefrau des Arztes mit der hoch ansteckenden Krankheit ebenfalls infiziert war, kam natürlich nicht überraschend.

Ab Samstag schlug das Virus dann auch richtig zu: Fieber, Alpträume, Krankheitsgefühl. „Das war schon heftig, spätestens dann wäre ich sowieso krankgeschrieben gewesen“, sagt der Mediziner. Eine Woche später ging es ihm wieder besser, zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels wartete er nur noch auf die zweite negative Probe, um vom Gesundheitsamt wieder „freigesprochen“ zu werden und an die Arbeitsstelle gehen zu dürfen. „Ich freue mich darauf“, sagt der Arzt. Mittlerweile ist er längst wieder im Dienst.

Am Klinikum sei es angesichts der aktuell verschärften Sicherheitsvorkehrungen in puncto Hygiene und Patientenverkehr in den meisten Abteilungen relativ unwahrscheinlich, sich mit dem Coronavirus anzustecken. „Ausschließen kann man es aber natürlich nie“, so der Mediziner.

Sein persönliches Corona-Erlebnis jedenfalls hat der Arzt nun überstanden – mit relativ wenigen Auswirkungen. Denn in diesem konkreten Fall keine angesteckten Patienten und nur eine infizierte Mitarbeiterin, bei der nicht mal klar ist, ob sie sich bei ihrem Kollegen angesteckt hat, sprechen eindeutig dafür, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Klinikum greifen.

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