FACHABTEILUNG

Altersmedizin/Geriatrie und Palliativmedizin

Geriatrische Medizin behandelt die speziellen Erkrankungen von Patientinnen und Patienten, die häufig älter als 65 Jahre sind. Die Mehrzahl der Patienten, die von Geriatrischer Medizin profitiert, gehört der Altersgruppe der über 80-Jährigen an. Diese Patientengruppe weist einen hohen Grad an Gebrechlichkeit und Multimorbidität auf und erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. In der Regel besteht zusätzlich ein Bedarf an sozialer Unterstützung. Geriatrie umfasst daher nicht nur organorientierte Medizin, sondern bietet zusätzlich die Behandlung im interdisziplinären Team, welche den funktionellen Status und die Lebensqualität des älteren Patienten verbessern und seine Autonomie fördert.

So erreichen Sie uns:

GHWM Kreuz

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient und sehr geehrte Interessierte,

im Klinikum Werra-Meißner ist die Geriatrie als junges klinisches Fachgebiet schon seit vielen Jahren etabliert. Am Standort Witzenhausen haben wir die entsprechenden Kompetenzen einer interdisziplinär arbeitenden Abteilung für Altersmedizin mit dem zusätzlichen Teilbereich Gerontopsychiatrie (seit Anfang 2015) gebündelt. Im August 2018 erhielt das Zentrum für Geriatrie das „Qualitätssiegel Geriatrie“ mit dem Nachweis einer qualitätsorientierten fachspezifischen Versorgung geriatrischer Patienten.

Diese gemeinsame Behandlung von älteren Menschen wird den Anforderungen einer ganzheitlichen Sichtweise und Vorgehensweise gerecht und hilft, die vielfältigen Probleme des Lebensabschnitts „Alter“ zu bewältigen.

Unser Ziel ist es, für unsere Patienten eine stabile gesundheitliche Situation zu erreichen, ihre Lebensqualität zu verbessern und die Selbständigkeit so weit wie möglich zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

Gerne informieren wir Sie persönlich über die Möglichkeiten für Sie selbst bzw. Ihre Angehörigen.

Ihr Team der Altersmedizin / Geriatrie und Palliativmedizin am Klinikum Werra-Meißner

Dr. med. Uwe Streckenbach
Chefarzt des Zentrums für Geriatrie (Altersmedizin) und Palliativmedizin
Standorte Eschwege und Witzenhausen

SCHWERPUNKTE

DIAGNOSTIK

THERAPIE

SERVICE

KONTAKT & TEAM

Schwerpunkte

Altersmedizin/Geriatrie

In der Geriatrie (Altersmedizin) berücksichtigen wir alle Besonderheiten des höheren Lebensalters wie zum Beispiel den veränderten Stoffwechsel, die Besonderheiten im Arzneimittelgebrauch, eventuelle Multimorbidität (Mehrfacherkrankungen) und die allgemeine Gebrechlichkeit (Frailty).

Wichtige Teilbereiche unserer Getriatrie sind

  • Akute Allgemeine Innere Medizin im höheren Lebensalter
  • Frührehabilitative geriatrische Behandlung von Patienten nach begonnener Akutbehandlung aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten und Spezialabteilungen unseres Klinikums und anderer Kliniken
  • Behandlung geriatrischer Syndrome (Die Vier „I“: Instabilität „Sturzkrankheit“, Immobilität, Intellektuelle Veränderung, Inkontinenz)
  • Palliativmedizinische Behandlung unabhängig vom Lebensalter am Standort Eschwege
  • Interdisziplinäre Altersmedizin mit der Diagnostik und Therapie psychiatrischer (Gerontopsychiatrie) und somatischer Erkrankungen (Geriatrie) besonders am Standort Witzenhausen

Wir behandeln unter anderem

  • Akute Krankheitsereignisse im Alter bei vorliegender Multimorbidität
  • Frührehabilitation nach akutem Schlaganfall
  • Morbus Parkinson
  • Kardiologische Krankheitsbilder (Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit)
  • Diabetes mellitus inkl. der Folgeerkrankungen
  • Gangstörungen aufgrund orthopädischer/neurologischer Ursachen
  • Hirnorganische Krankheitsbilder (Demenz und Folgeerkrankungen) mit internistischen Begeiterkrankungen
  • Exsikkose (Austrocknung des Körpers wg. starkem Flüssigkeitsverlust) und Elektrolytentgleisungen
  • Infektionskrankheiten im Alter
  • Durchblutungsstörungen der Beine („Schaufensterkrankheit“)
  • Frührehabilitation nach operativen Massnahmen, z.B. unfallchirugische, viszeralchirurgische Versorgung

Gerontopsychiatrie:

  • Altersdepressionen
  • Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen und deren Folgen
  • Akute oder chronische Psychosen organischer oder nichtorganischer Ursache

EINBLICKE IN DIE ALTERSMEDIZIN/GERIATRIE

Diagnostik

Altersmedizin/Geriatrie

Geriatrisches Assessment

Zu Beginn der Behandlung und vor der Entlassung findet ein sogenanntes geriatrisches Assessment statt. 

In dieser Phase beschäftigen wir uns mit den individuellen Besonderheiten der Patientin / des Patienten. Dazu gehört beispielsweise das Erkennen von Fähigkeitsstörungen wie eingeschränkter Selbsthilfefähigkeit, Einschränkungen der Mobilität, Sturzgefährdung oder kognitiven Defiziten. Auch Anzeichen für eine Depression können hier festgestellt werden.

Darüber hinaus eignet sich das geriatrische Assessment dafür, die vorhandenen Fähigkeiten und gesundheitlichen Möglichkeiten eines Menschen zu entdecken.

Auf dieser Basis ergibt sich das Behandlungskonzept, das exakt auf die Patientin / den Patienten abgestimmt ist und damit die besten Möglichkeiten bietet, Therapieziele zu erreichen. In wöchentlichen Teambesprechungen, an denen Experten verschiedener medizinischer, therapeutischer und pflegerischer Berufsgruppen teilnehmen, werden die bisherigen Behandlungsergebnisse dokumentiert und weitere Behandlungsziele festgelegt.

Diagnostik in der Gerontopsychiatrie

Neben der klinischen Diagnostik (ggf. ergänzt durch eine testpsychologische neuropsychiatrische Diagnostik) werden apparative Untersuchungsmethoden wie z. B. Labor-, Röntgen- und Ultraschalldiagnostik, EKG, EEG sowie Doppler-Sonographie der hirnversorgenden Arterien eingesetzt.

Bei Bedarf wird eine weiterführende Diagnostik und Therapie in anderen Fachabteilungen des Klinikums Werra-Meißner durchgeführt.

Therapie

Altersmedizin/Geriatrie

Die Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles geriatrisches Team (Ärzte, aktivierende Pflege, Sozialdienst, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologe) unter fachärztlicher Behandlungsleitung mit der Zusatzweiterbildung im Bereich „Klinische Geriatrie“.

Die medizinische Behandlung nutzt die Möglichkeiten aller im Klinikum tätigen Fachrichtungen sowie aller apparativen diagnostischen und therapeutischen Angebote.

Therapeutische Angebote im Überblick:

  • Pflegeteam: Aktivierende therapeutische Pflege, Freizeitgestaltung (z.B. Musik- und Filmnachmittage)
  • Ergotherapie: Hirnleistungstraining, Biografiegruppe, Lesegruppe, Training alltagsrelevanter Aktivitäten/Fähigkeiten, Mitwirkung an der palliativen Behandlung und auf Wunsch Aromapflege
  • Physiotherapie: Krankengymnastik (Einzeln oder in der Gruppe), Massage, Kälte/Wärmeanwendungen, medizinische Bäder, Bewegungsbad
  • Logopädie: Diagnostik und Therapie von Störungen der Sprache, der Stimme, des Sprechens sowie des Schluckens
  • Psychologie: Diagnostik und Therapie psychischer Störungen

Erfahren Sie mehr zu den wichtigsten Therapieformen

Trainingstherapie im Sitzen bzw. Stehen

Indikation:

  • Muskuläre Dysbalance, Haltungsschwächen und Immobilitätsathropathien

Ziel:

  • Kraftausdauerentwicklung der wichtigsten Muskelgruppen
  • Verbesserung der muskulären Koordination
  • Haltungsschulung
  • Vermittlung der richtigen Handhabung der Trainingsgeräte 

Kontraindikation:

  • Akute Schmerzsymptomatik, insbesondere im Schulter-Armbereich 

Dauer:

  • ca. 30 Min.
  • max. 4 Personen

Knie-Hüftgruppe im Wasser (NE)

Indikation:

  • Nach Implatation von TEPs
  • Nach operativen Eingriffen am Sprung-, Knie- oder Hüftgelenk
  • Starke Arthrose
  • Voraussetzung: Mindestbelastbarkeit des betroffenen Beines ca. 10 kg  

Ziel:

  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Kräftigung und Dehnung der gelenksüberspannenden Muskulatur
  • Allgemeine Mobilisation
  • Verbesserte koordinative Bewegungsabläufe
  • Vorbereitung des Gelenkes unter Gewichtsentlastung (Auftrieb!)

Kontraindikation:

  • Gymnastik ohne und mit Kleingeräten im Wasser (1.10m Tiefe, 35°C)

Dauer:

  • 20 Min. im Wasser, 3x wöchentlich
  • 3 Patienten
  • Sonderverordnung Bad Einzel

WS-Schulter-Armgruppe im Wasser (NL)

Indikation:

  • Instabilitäten im Bereich der WS
  • Nach frischen Operationen an der Bandscheibe
  • adipöse Rückenpatienten

Ziel:

  • Stabilisierung
  • Haltungsschulung
  • Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung und Entwicklung v. Körperbewusstsein

Kontraindikation:

  • Kräftigung
  • Verwendung von Geräten. die den Wiederstand noch zusätzlich erhöhen (Schwimmbrett, ...)
  • Einzel- und Partnerübungen

Dauer:

  • 20 Min. im Wasser (1,10m Tiefe, 35°C)
  • Verordnung Bad Einzel

Parkinsongruppe (PA)

Indikation:

  • Parkinson Syndrom
  • Apoplex oder Multiinfarktsyndrom mit Parkinsonoider Symptomatik (v. A. Verlangsamung)

Ziel:

  • Verhinderung von Willkür- und Reaktivbewegungen
  • Erlernen von Automatismen
  • Verbesserung der alltäglichen Verrichtungen
  • Motivationssteigerung

Inhalte:

  • Übungen zur Haltungs- und Gangverbesserung
  • Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen
  • Gleichgewichtsschulung
  • Lockerungs-, Dehnungs- und Kräftigungsübungen

Kontraindikation:

  • Weit fortgeschrittenes Parkinson Syndrom, mit ausgeprägtem Tremor
  • Starke vegetative Störungen
  • Akute akinetische Krise

Dauer:

  • 30 Min.
  • Verordnung PA

Entspannung (EU)

Indikation:

  • Stress, Überlastung und erhöhte Anspannung

Ziel:

  • Ablenkung vom "Klinikstress"

Inhalte:

  • passive Entspannungsform mit Musik

Kontraindikation:

  • Schwerhörigkeit
  • HOPS
  • Blasen-Darm-Schwäche 

Dauer:

  • ca. 30 Min., 2x wöchentlich
  • max. 6 Patienten

Atemgruppe (AG)

Indikation:

  • Erkrankung der Atemwege
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ziel:

  • Erlernen verschiedener Atemtechniken
  • Übungen zur Intensivierung der Atmung
  • Hintergrundwissen über Atemorgane
  • Erlernen der bewussten Atmung

Kontraindikation:

  • Akute Erkrankung der Atemwege

Dauer:

  • ca. 30 Min., 3x wöchentlich
  • max. 8 Patienten

Gangtraining I (GT I) fit

Indikation:

  • Immobilität
  • Schlechtes Gangbild, z.B. nach langer Bettlägerigkeit
  • Antriebsschwäche

Ziel:

  • Herz-Kreislauf-Ökonomierung
  • Motivation
  • Wiederherstellung des Kontakts mit der Außenwelt
  • Bewegung im Freien

Kontraindikation:

  • kardio-pulmonale Risikofaktoren
  • erhebliche degenerative Veränderungen an den unteren Extremitäten

Dauer:

  • ca. 30 Min. 2x wöchentlich
  • max. 8 Patienten

Gangtraining II (GT II)

Indikation:

  • Schlechtes Gangbild
  • Unsicherer Gang

Dauer:

  • 10 Min., 3x wöchentlich (3 Pat. in 30 Min.)
  • Je nach Bedarf zusätzlich BE bzw. LG verordnen

Hockergymnastik (HO)

Indikation:

  • Stand- bzw. Gangunsicherheit
  • Leistungsschwäche

Ziel:

  • Kräftigung, Dehnung und Lockerung der Muskulatur des Rumpfes und der oberen Extremitäten unter Miteinbeziehung der unteren Extremitäten
  • Verbesserung der aktiven Beweglichkeit in den Gelenken
  • Koordinationsschulung
  • Gruppendynamik

Inhalte:

  • Gymnastik mit oder ohne Gerät 

Kontraindikation:

  • akute Schmerzsymptomatik

Dauer:

  • ca. 30 Min., 3x wöchentlich
  • max. 8 Patienten

Koordinationsgruppe (KOORD)

Indikation:

  • Gleichgewichtsstörungen
  • Grob- und Feinmotorikstörungen
  • Ataxie
  • Voraussetzung: Gang- und Standsicherheit ohne Hilfsgeräte

Ziel:

  • Verbesserung der Alltagsmotorik
  • Verbesserung der Gewandtheit, Geschicklichkeit und des Reaktionsvermögens
  • Verbesserung des Körperempfindens

Inhalte:

  • Übungen im Stand und aus der Bewegung
  • Stabilisationsübungen des Rumpfes mit und ohne Gerät sowie mit Partner 

Kontraindikation:

  • Immobilität 
  • Chorea Huntington
  • Athetose
  • Dystonie
  • Ballismus

Dauer:

  • ca. 30 Min. 3x wöchentlich
  • max. 5 Patienten

Palliativmedizinische Behandlung

Krankheitsbilder mit infauster Prognose (Patienten, bei denen eine Heilung nicht ermöglicht werden kann und mit dem Tod zu rechnen ist) werden in enger Absprache mit den Angehörigen würdevoll unter palliativmedizinischen Gesichtspunkten behandelt. Die Einbeziehung von Mitarbeitern der Hospizgruppe und geistlicher Beistand sind abhängig von den Wünschen der Betroffenen.

Im Vordergrund der Palliativbehandlung stehen die Symptome der Erkrankung zu lindern und einen relativ stabilen Zustand zu erreichen um die weitere Versorgung im gewohnten Umfeld zu erreichen.

Kontakt & Team

Altersmedizin/Geriatrie

Standort Eschwege - Adresse, Terminvereinbarung

Klinikum Werra-Meißner
Zentrum für Geriatrie des Klinikums Werra-Meißner
Elsa-Brändström-Str. 1
37269 Eschwege

Station 5: 05651 / 82 2152
Station 6: 05651 / 82 2163

Terminvereinbarung Arzt: 05651 / 82 1671

Sozialdienst:
Tel: 05651 / 82 1310
Fax: 05651 / 82 1311

geriatrie@klinikum-wm.de

Sprechzeiten:

Montag und Dienstag von 9 bis 15 Uhr

Freitag von 9 bis 14 Uhr

Standort Witzenhausen - Adresse, Terminvereinbarung

Klinikum Werra-Meißner
Zentrum für Geriatrie des Klinikums Werra-Meißner
Steinstraße 18-26
37213 Witzenhausen

Station 4b: 05542 / 504 450

Terminvereinbarung Arzt: 05542 / 504 909

Sozialdienst:
Tel: 05542 / 504 829
Fax: 05542 / 504 119

Bereich Gerontopsychiatrie: 05542 / 504 909

geriatrie@klinikum-wm.de

Besuchszeiten:

Täglich 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Das Team

Chefarzt
Oberärzte
Pflegerische Leitung
Sekretariat
Sozialdienste

Service

Altersmedizin/Geriatrie

Kooperationen

Das Zentrum für Geriatrie ist gut vernetzt mit dem Hospiz – und Palliativnetz, den stationären Pflegeeinrichtungen, den ambulanten Pflegediensten, dem Seniorenbüro und der Alzheimergesellschaft Werra-Meißner e.V.

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