Freiwilliger Einsatz für das Open Flair

12.08.2016

Krankenpfleger Justus Schneider vom Klinikum Werra-Meißner ist einer von 1300 Helfern beim Festival in Eschwege. Er berichtet von der Arbeit hinter den Kulissen.

Justus Schneider lebt das Open Flair. Aber nicht nur während der Festivalzeit, sondern eigentlich das ganze Jahr über. Der Mitarbeiter des Klinikums Werra-Meißner gehört zum Orga-Team des Eschweger Kultfestivals und in seinen zwei Wochen Sommerurlaub legt er nicht irgendwo am Strand die Füße hoch. Nein, er stiefelt über den staubigen Schotter des Werdchens, um riesige Notausgangsschilder an die Zäune und Banden zu pinnen. Und zwar ehrenamtlich. Damit die Show beginnen kann, nachdem auch das Eschweger Bauamt sein Okay gegeben hat. Und schon die ersten Gitarrenriffs auf der Bühne sind eine Genugtuung.

„Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn wir´s geschafft haben, dann Party gemacht wird und es läuft“, sagt Justus Schneider. Der 29-jährige Eschweger hat mit seinem Enthusiasmus in Sachen Open Flair auch schon Kollegen angesteckt. So wie Ann-Christin Pilz. „Sie arbeitet auf Station zwei im Eschweger Krankenhaus und hat auch eine Woche ihres Urlaubs geopfert. Ann-Christin arbeitet in meiner Crew“, sagt Schneider, der seit sieben Jahren als freiwilliger Helfer dabei ist und seit vier Jahren ein Team leitet. Insgesamt gibt es davon etwa 50, jedes hat eine andere Aufgabe.

Festivalveranstalter Alexander Feiertag schafft es jedes Jahr wieder, etwa 1300 freiwillige Helfer zu mobilisieren, um Eschwege in eine Festivalstadt zu verwandeln – und hinterher wieder aufzuräumen. „Das ist heutzutage schon eine Leistung. Es gibt Helfer, die drei Tage arbeiten und dafür dann das Bändchen bekommen. Es gibt aber auch viele, die länger ehrenamtlich helfen. Für alle gibt es nach dem Flair eine große Helferparty. Da legt Alex wert drauf“, sagt Justus Schneider.

Natürlich kommt während des Festivals auch der Spaß für die Helfer nicht zu kurz. Immer mal wieder meldet zwar ein Teamkollege über das kleine schwarze Funkgerät, dass der Krankenpfleger an sein T-Shirt geklemmt hat, einen neuen Einsatzort, doch „natürlich hören wir uns auch die Musik an, treffen uns mit Freunden und trinken nach Feierabend ein Bierchen.“ Generell sei das Arbeiten auf dem Flair so ein bisschen wie das Wuseln in einem Ameisenhaufen – „jeder packt irgendwo mit an und hilft aus, wenn es nötig ist“. Sein Engagement fürs Kultfestival sei aber nur möglich, „weil mein Team auf Station sechs im Eschweger Krankenhaus mir den Rücken frei hält und viel möglich macht. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar“, sagt Justus Schneider. Da werden schonmal Dienste getauscht oder Urlaube um eine Woche verschoben.

Und nicht nur der ehrenamtliche Helfer des Flairs macht sich bereit für ein möglicherweise turbulentes Wochenende. Auch das Klinikum selbst. „Na ja, in der ganzen Party-Euphorie auf dem Festivalgelände gibt es schonmal den einen oder anderen Verletzten. Und dann kommt ja nicht nur einer in die Notaufnahme, sondern der bringt in der Regel auch noch seine Freunde mit“, sagt Uta Lips, Abteilungsleiterin Labor des Klinikums Werra-Meißner. Doch darauf ist das Krankenhaus vorbereitet – denn was das angeht, sind viele Klinikmitarbeiter Festival-erprobt.

Krankenpfleger Justus Schneider vom Klinikum Werra-Meißner während der Aufbauarbeiten für das Open Flair auf dem Werdchen in Eschwege.  Foto: Strecker

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